Die Breite und Verschiedenheit der Themen, die am CAS verhandelt werden, erfordern ganz unterschiedliche Formate. Mit seinen verschiedenen Programmlinien versucht das CAS darauf zu reagieren. Möglichkeiten zur interdisziplinären wie zur streng disziplinären Art der Zusammenarbeit müssen gleichermaßen gewährleistet sein. Eine breitere Öffentlichkeit kann angesprochen werden, wie auch der absolute Rückzug bevorzugt werden darf. So bilden die Förderformate am CAS einen Werkzeugkasten, aus dem sich die Wissenschaftlerinnen bedienen können.
Meteorologen meldeten auch für den Sommer 2024 neue Hitzerekorde. Die globale Erwärmung wird für viele Menschen zu einem konkreten Gesundheitsrisiko. Die CAS-Vortragsreihe „Extreme Heat“ widmet sich dem Thema aus interdisziplinärer Perspektive: Diskutiert werden etwa Probleme des Wassermanagements, transnationale Fluchtbewegungen und Möglichkeiten der politischen Kommunikation. Karsten Friedrich (DWD), Annette Peters (LMU/Helmholtz) und Christina Berndt (SZ) werden bei der Auftaktveranstaltung darlegen, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Menschen hat:
Neuere Entwicklungen in den Geisteswissenschaften verdanken sich in den letzten Jahrzehnten vielfach veränderten Maßstabsetzungen, sowohl die Gegenstände als auch die Methoden betreffend. Der Literaturwissenschaftler Carlos Spoerhase und die Historikerin Sina Steglich (beide LMU) leiten den neuen CAS-Schwerpunkt „Maßstäbe“.
Menschen leben in einer sozialen Welt, die im Wesentlichen aus sozialen Normen besteht. Die Research Group von Markus Paulus (Psychologie/LMU) untersucht, wie die Vorstellung von Normativität und moralischem Handeln im Lauf der menschlichen Entwicklung entsteht.
Die Gruppe um Sahana Udupa (Medienanthropologie/LMU) widmet sich den Themen „Extreme Speech“ und Desinformation, die für unsere Gesellschaften zur immer größeren Herausforderung werden. Sie bringt dabei Wissenschaftler:innen mit Praktikern aus verschiedenen Institutionen zusammen, die sich mit diesen Phänomenen auseinandersetzen.
Science Slam
Zugänge
Eine Frage, die den CAS-Schwerpunkt „Speciation“ (Sprecher: Axel Imhof und Nitin Phadnis) umtreibt, soll beim ersten CAS Science Slam Antworten finden: Warum toleriert die natürliche Auslese die Entwicklung höchst nachteiliger Merkmale wie Sterilität und Unfruchtbarkeit? Im Science Slam präsentieren Wissenschaftler:innen knapp und anschaulich ihre Forschungsarbeiten zu diesem Paradoxon der Evolutionstheorie.
13. Februar 2025, 18.30 Uhr Science Slam im Museum Mensch und Natur, Nymphenburg: Rätsel der Fortpflanzung
Junior researcher in residence
Theorien
Vier LMU-Postdocs sind mit ihren Projekten im Wintersemester am CAS: Andreas Bender (Statistik) beschäftigt sich mit maschinellem Lernen, Überlebensdaueranalyse und KI in der Biomedizin. Franziska Davies (Geschichte) arbeitet an ihrem Buchprojekt über das Ende der Sowjetunion aus polnischer und ukrainischer Perspektive. Daniel Sharp (Philosophie) entwickelt eine Theorie über Wesen und Wert der Staatsbürgerschaft. Mathias Twardawski (Psychologie) geht der Frage nach, warum Menschen einander bestrafen, und stellt grundlegende Überlegungen zur Natur des Strafens an.
Im Zentrum aller CAS-Programmlinien stehen die Visiting Fellows: Jährlich kommen um die 60 weltweit anerkannte Wissenschaftler:innen ans CAS, um gemeinsam mit LMU-Kolleg:innen Forschungsfragen zu bearbeiten.
Auch im Researcher in Residence-Programm sind Fellows eingeladen, um Kooperationen aufzunehmen oder weiterzuentwickeln: Andreas Bender arbeitet mit Marvin Wright (Bremen) und John Zobolas (Oslo University Hospital) zusammen, Franziska Davies mit Botakoz Kassymbekova (Universität Zürich) und Mathias Twardawski mit Jim A.C. Everett (Kent), Bertram F. Malle (Brown University) und Julia Marshall (Brown).
Young Center
Grundlagen
Der Schlaganfall ist eine der häufigsten Todesursachen und kann zu schweren Behinderungen führen, doch es gibt nur wenige wirksame Behandlungsmöglichkeiten und ein unzureichendes Verständnis seiner Pathophysiologie. Young-Center-MitgliedSteffen Tiedt organisiert am CAS zu diesem Thema gemeinsam mit Mira Katan (Basel), Peter Kelly (Dublin) und John McCabe (Dublin) den internationalen Workshop „Biomarkers in Stroke“.
7. und 8. November 2024 Workshop unter Leitung von Dr. Steffen Tiedt: Biomarkers in Stroke
CAs Blog
Rubriken
In der Blog-Rubrik „Global Worlds“ machen Amelie Hünnebeck-Wells und Franziska Tanneberger (beide Greifswald) deutlich, welche Rolle Moore für den Klimaschutz spielen: Obwohl sie nur 3% der Erdoberfläche bedecken, sind diese bemerkenswerten Landschaften für die Speicherung von 30% des weltweiten Bodenkohlenstoffs verantwortlich.
Das Franz Marc Museum zeigt im Wintersemester am CAS die berühmte Mappe „Jazz“ von Henri Matisse. 1947 schuf Henri Matisse das Künstlerbuch, dessen Darstellungen zu den meistabgebildeten Motiven der Kunst des 20. Jahrhunderts gehören. Das Franz Marc Museum besitzt ein von Matisse signiertes Exemplar, das im CAS präsentiert wird. Dabei interessiert vor allem die Frage, was der Titel „Jazz“ für Matisse bedeutete und welche Ideen er mit dem Buch verfolgte.